Greenpeace beklagt sich über die Monsterschiffe in der Hochseefischerei

Der Heimathafen von Maartje Theadora ist Rostock, aber er liegt oft im Ausland. Letzte Woche war das Schiff auf dem Weg in die Karibik und Satellitenbilder zeigen dies. Ein deutsches Fischereischiff von zu Hause weg? Mit einem kleinen Kuttermesser ist das egal, aber nicht mit Maartje Theadora. Sie ist 140 Meter lang und das größte Fischereifahrzeug der deutschen Flotte. Der Stolz der Hochseefischerei.

Die Tatsache, dass diese XXL-Schiffe nicht nur auf See, zu Hause und anderswo fischen können und damit den lokalen Fischern ihre Existenzgrundlage entziehen, ist für die Umweltschützer ein großes Ärgernis. “De Maartje Theadora ist ein Sampling-Schiff”, sagt Thilo Maack von Greenpeace.

Wegen ihrer enormen Kapazität könnten solche Werkstattschiffe zum Aussterben von Tieren und zur Umweltzerstörung führen, so die kritische Umweltorganisation in ihrer neuesten Studie”Fischermonster – Der Fluch der Meere”. Führen Sie im Detail 20 dieser”Monsterschiffe” auf, darunter Maartje Theadora und Helen Mary, die unter deutscher Flagge fahren.

Platz für 6000 Tonnen Fisch

Die Fischerei ist seit langem weitgehend kommerzialisiert: Die nationale Flotte besteht aus mehr als 1500 Schiffen, darunter sieben Offshore-Trawler. Diese Riesen sind unzufrieden mit den von der Europäischen Kommission zugeteilten Fangquoten, nämlich Fanglizenzen für bestimmte Gebiete und Arten. Vor den Küsten Westafrikas, des Südpazifiks und des Indischen Ozeans werden regelmäßig Fischereieinrichtungen genutzt. Die 50-köpfige Besatzung bleibt wochenlang auf See. Theadora Maartje Theadora kann 6000 Tonnen Fisch lagern.

Ist es aus diesem Grund so, dass Trawler monströse Schiffe sind? Der Deutsche Fischerei-Verband wendet sich gegen das Vorurteil, dass große Fischereifahrzeuge im Ausland gegen das Gesetz verstoßen:”Trawler im Ozean verbieten nichts”, sagt Berichterstatter Claus Ubl, der auf der Grundlage internationaler Abkommen legal außerhalb Europas fischen wird.

Ist alles wünschenswert? Die Ozeane wurden vor kurzem geplündert. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass bis zu 90 % der weltweiten Fischbestände auf den Grenzwert (61,3 %) oder auf Überfischung (28,8 %) entfallen.

Die Situation in der Europäischen Union ist noch schlimmer. Nach Angaben des Internationalen Rates für Meeresforschung in Kopenhagen gelten 47% der Fischbestände als überfischt. “Die EU hat ihre Industriefischereiflotte auf nicht nachhaltige Weise in die Luft gejagt”, sagt Greenpeace Maacks Aktivist.

Schwierige Eingriffe in das Leben der Fischer

Viele Politiker in der Europäischen Union teilen diese Ansicht, und deshalb haben sie ihre Richtung geändert: Im Frühjahr wurde beschlossen, die Fischereipolitik zu reformieren, die einen großen Einfluss auf das tägliche Leben der Fischer hat. Beispielsweise sollten die Fangquoten ab 2015 so festgelegt werden, dass sich die bedrohten Fischbestände bis 2020 wieder erholen können. Die EU-Mitgliedstaaten müssen nun darüber berichten, wie sie beabsichtigen, ein Gleichgewicht zwischen ihren Flotten und Fischbeständen herzustellen.

Außerdem wird das Rückwurfverbot schrittweise eingeführt. In der Vergangenheit wurden so genannte”Beifänge” – Fische, die unfreiwillig in Netzen gefangen wurden – auf See zurückgeworfen, wenn sie keinen kommerziellen Wert hatten oder wenn die Fischer keine Quoten hatten. Künftig müssen die Beifänge angelandet und in die Quoten einbezogen werden. Das ist dringend notwendig: Die FAO schätzt, dass jede vierte Fischart auf See zurückgeworfen wird. Die meisten Tiere werden seitdem gestorben sein.

Laut Greenpeace werden Tiefsee-Trawler sehr wenig tun, um zu verhindern, dass dieses Phänomen weniger Fische unnötig tötet:” Trawler lassen Tonnen von toten und sterbenden Fischen zurück”, heißt es in der Studie. Vor Westafrika zum Beispiel kamen Schildkröten, Delfine und gefährdete Haiarten oft mit Netzen von bis zu 600 Metern Länge herein. Der Deutsche Fischereiverband hält diese Darstellungen für übertrieben. Die Beifangquoten in der Hochseefischerei auf hoher See sind”sehr niedrig” und die Beifangquoten sind”die bestmöglichen”, so Berichterstatter Ubl. Beifänge können jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.

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